Wir sehnen uns nach der großen Liebe, nach dem Partner, dem "Richtigen", mit dem wir glücklich und eins sind. Aber was macht uns glücklich? Woher wissen wir so genau, wie er sein muss? Stammen unsere Vorstellungen aus Hollywoodfilmen, von unserer Mutter, unseren Freunden oder suchen wir in Wahrheit das, was unser Spiegelbild uns vorenthält? Was ist, wenn wir immer genau das finden, was unser Spiegel zeigt, wir das aber nicht sehen wollen oder nicht liebenswert finden? Geben wir dann den Fremden auf oder uns? Wenn wir einen Mann nach einer gewissen Zeit den Laufpass geben, weil er doch nicht unseren Wünschen entspricht, schicken wir dann nicht eher uns auf die Reise oder laufen vor der Konfrontation mit unseren Schwächen davon? Ist die Suche nach der ultimativen Partnerschaft im Grunde die Suche nach uns? Bedeutet das, wenn wir nicht fündig werden, dass wir mit uns selbst nicht zusammen und glücklich sein können? Die Theorie von Platons Kugelmenschen wäre damit entkräftet. Wir müssen uns also selbst genügen, müssen, sollen, dürfen alleine kugelig sein ...? Ja, wir dürfen, und wir müssen dafür keinen 10er Block Selbsterfahrungsseminare buchen, wir dürfen uns als das sehen, was wir sind - vollkommen. Und dann gibt es kein "richtig" oder "falsch" mehr, dann ist jeder Mensch einfach wie er ist.
Copyright Sabine Reinthaler